Wie du dir die richtigen Ziele setzt

Menschen brauchen Ziele in ihrem Leben, damit sie etwas haben, worauf sie hinarbeiten können. Allerdings müssen sie sich auch die richtigen Ziele setzen. Denn Zielsetzung ist eine zweiseitige Münze. Es kann ein Ansporn sein, Neues zu lernen und neue Sachen auszuprobieren. Es ist gut zu wissen, wohin man im Leben will. Ich persönliche habe aber auch schon die Erfahrung machen müssen, dass ich mir zu viele Ziele gesetzt habe und mich zu sehr unter Druck gesetzt habe, um meine Ziel zu erreichen. Bis ich zu einem Punkt komme, an dem nur noch die Leistung zählt, ich keinen Spaß mehr an der Tätigkeit habe und ich so verbissen versuche, dieses Ziel zu erreichen, dass gar nichts mehr funktioniert.

Vielleicht geht es Dir da ähnlich. Du hast Ideen und Wünsche, was Du können möchtest und wo Du hin möchtest. Es scheitert aber noch an der Umsetzung oder überhaupt daran, konkrete Ziele zu formulieren. Oder Du erreichst Deine Ziele zwar, aber merkst, dass sie Dich nicht glücklich machen. Ich möchte Dir im Folgenden mit drei Fragen dabei helfen, dass Du Dir auf gesunde Weise die richtigen Ziele setzen und erreichen kannst, damit Du auch langfristig glücklich bist.

1. Was sind Deine Ziele?

Schreibe zuerst auf, was Du alles gerne in Deinem Leben erreichen möchtest. Kurzfristig als auch langfristig. Sei es eine Fremdsprache zu beherrschen, ein Buch zu schreiben, Deinen Traumjob zu bekommen oder fit zu werden.

Nun gehe jedes einzelne Ziel durch und stelle Dir folgende Frage: Hättest Du dieses Ziel noch, wenn niemand mitbekommen würde, dass Du es erreichst? Oft setzen wir uns Ziele, von denen wir glauben, sie erreichen zu müssen, weil wir mit diesem Glauben großgeworden sind. Wir müssen einen Job haben, in dem man viel verdient. Wir müssen mit 30 Jahren verheiratet sein und eine Familie gründen. Oder wir möchten eigentlich nur alle beeindrucken, wenn wir diesen einen bestimmten Job haben. Wie sehr machst Du Dich abhängig von der Meinung anderer? Wenn Du Dir Ziele setzt, nur um sie für andere beziehungsweise um sie für Dein Ego zu erreichen, dann machen sie Dich auf lange Sicht nicht glücklich. Im Gegenteil: Sobald Du das eine Ziel erreicht hast, bist Du der Überzeugung, dass das nicht ausreicht. Du bist nicht zufriedengestellt, sondern suchst direkt nach der nächsten Trophäe, der Du hinterherjagen kannst. Frage Dich, welcher Teil von Dir das Ziel erreichen will. Ist es Dein Ego oder Dein Herz? Und sei ehrlich zu Dir selbst. Keiner verurteilt Dich dafür, dass Dein Ego sich nach Anerkennung sehnt. Höre tief in Dich hinein. Du musst es niemandem beweisen, also streiche alle Ziele von Deiner Liste bei denen Dein Herz nicht zu hundertprozent „Ja“ sagt. Denn nur so setzt Du Dir die richtigen Ziele und kannst auf lange Sicht glücklich werden.

2. Wie erreichst Du Deine Ziele?

Jetzt hast Du die Ziele vor Augen, hinter denen auch Dein Herz steht. Aber wie erreichst Du sie nun? Hier gibt es verschiedene Herangehensweisen, die ich Dir näher bringen möchte:

a) Die erste Herangehensweise ist, ganz klassisch über einen bestimmten Zeitraum hart auf das Ziel hinzuarbeiten. Das eignet sich besonders, wenn Du ein Ziel mit einer bereits bestehenden Deadline hast. Du möchtest eine Prüfung bestehen oder diesen einen bestimmten Job haben? Du möchtest das Sportturnier gewinnen? Du fliegst in sechs Monaten für längere Zeit nach Norwegen und musst die Sprache vorher lernen? Hier empfiehlt es sich, Dir vorher einen Plan zu machen, wie Du bis zu diesem Datum üben kannst, um an dem Tag Deine volle Leistung abzuliefern. Wenn Du Sportler bist und in drei Monaten einen Wettkampf hast, machst Du Dir einen Trainings- und Ernährungsplan. Wenn Du in drei Monaten eine Prüfung hast, dann machst Du Dir einen Lernplan, wie zum Beispiel, dass Du jeden Tag eine halbe Stunde bis Stunde lernst. Gestalte Deinen Plan aber realistisch und machbar. Sonst hälst Du ihn vielleicht gerade mal eine Woche durch und setzt danach drei Wochen aus. Gucke Dir an, wie viel Zeit und Kraft Du tatsächlich zur Verfügung hast und passe Deinen Plan, um Dein Ziel zu erreichen, dementsprechend an. Oder passe alles andere an diesen Plan an, wenn das bei Dir so einfach möglich ist.

b) Manche Menschen schwören drauf, dass es am effektivsten sei, sich ein konkretes Datum zu setzen, an dem man das Ziel erreicht haben möchte. Ich halte das nicht für verkehrt. Im Gegenteil. Es kann ein großer Ansporn und für Menschen, die Probleme mit der Selbstmotivation haben, sehr hilfreich sein. Aber manche Dinge sind nicht planbar. Vielleicht hast Du Dir ein sportliches Ziel gesetzt, nun aber eine Verletzung erlitten. Das ist nicht planbar. Oder Du wolltest gerne bis Ende des Jahres ein Buch geschrieben haben. Nun hast Du aber mit familiären Problemen zu kämpfen, die erstmal wichtiger sind. Das ist nicht planbar.

Anfang des Jahres habe ich bereits einen Artikel zum Thema Jahresvorsätze geschrieben und dass ich dazu übergegangen bin, mir eher Themen beziehungsweise den Fokus auf ein bestimmtes Thema zu setzen. Mit dieser Herangehensweise nimmst Du Dir damit den Druck, jetzt sofort unbedingt dieses Ziel erreichen zu müssen. Aber Du arbeitest an dem, was Du gerne erreichen oder in Deinem Leben etablieren möchtest. Es ist nicht schlimm, wenn Du mal von Deinem Fokus abweichst, solange Du Dich immer wieder darauf besinnst. Denn wie bereits gesagt, ist nicht alles planbar.

Überlege Dir ein Thema, welchem Du Dich in einem bestimmten Zeitraum fokussieren möchtest und notiere es Dir auf Deinem Handy oder an Deiner Pinnwand. Du musst am Ende des Zeitraums keinen messbaren „Erfolg“ vorweisen. Es geht viel mehr um persönliche Weiterentwicklung und danach zu schauen, wie weit Du in einer bestimmten Zeit kommen kannst. Du kannst außerdem in der Zeit Gewohnheiten in Dein Leben integrieren, die Dir helfen, Dein Ziel auch langfristig zu verfolgen. Beispiele zu solchen Themen findest Du in dem vergangenen Blogpost.

c) Je nach Ziel ist es außerdem sinnvoller, die täglichen Gewohnheiten anzupassen, als nur auf dieses Ziel hinzuarbeiten und es dann wieder sein zu lassen, sobald es erreicht ist. Wenn Du zum Beispiel gerne ein Sixpack haben möchtest, reicht es nicht über einen bestimmten Zeitraum hart dafür zu trainieren. Sobald Du es hast, musst Du trotzdem weiterhin daran arbeiten, denn es wird nicht von alleine bleiben. Oder ein anderes, ganz simples Beispiel: Du möchtest eine aufgeräumte Wohnung haben. Du räumst einmal alles auf, kannst aber kurze Zeit später wieder von vorne anfangen, da sich Deine Gewohnheit nicht geändert hat. Du räumst Deine Sachen nach wie vor nicht direkt weg, sondern lässt sie überall liegen. Damit bist Du in einem Kreislauf gefangen. Das bedeutet, wenn Du langfristig in einer aufgeräumten Wohnung leben willst, gewöhne Dir an, Deine Sachen immer sofort wegzuräumen.

Durch das Etablieren von Gewohnheiten in Deinen Alltag kannst Du Ziele nicht nur erreichen, sondern auch langfristig in Deinem Leben halten. Du erreichst nicht nur ein Ziel – Du schaffst einen Lebensstil, auf Deine Wünsche angepasst. Dadurch schaffst Du es auch, auf lange Sicht glücklich zu sein.

3. Bleiben Deine Ziele nur Ziele?

Nun ist es an Dir herauszufinden, welcher Weg für Dich am besten passt. Je nach Ziel musst Du eventuell eine andere Herangehensweise ausprobieren. Womöglich funktioniert Deine ausgewählte Herangehensweise auch nicht gleich beim ersten Versuch, aber das ist vollkommen in Ordnung. „Trial and error“ ist hier das Prinzip. Vielleicht stimmst Du auch mit einigen Punkten, die ich hier aufgelistet habe, nicht überein. Auch das ist in Ordnung. Bleibe kritisch, bilde Dir Deine eigene Meinung und gehe Deinen eigenen Weg. Wichtig ist nur, dass Du auf Dein Herz hörst. Du kannst mehr schaffen, als Du Dir zutraust. Fang an.

Welche Ziele hast Du Dir gesetzt?

Deine Debby

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