Du bist schön, so wie du bist

Jeder hat eine individuelle Körperform. Und doch versuchen viele, mich eingeschlossen, sich in eine Körperform zu zwängen, die für den eigenen Körper unnatürlich ist. Da ist zu viel Masse an den Oberschenkeln, also hungere ich, damit ich eine Thigh-Gap habe. Obwohl das für meinen Körper nicht vorgesehen ist.

Wir hätten gerne die Körperregionen schlanker, die von Natur aus, kräftiger gebaut sind und die Körperregionen massiger, die von Natur aus dünner gebaut sind. Wir wollen das Gegenteil von dem, was wir haben, weil wir ein eigenes Bild vom „perfekten“ Körper in unserem Kopf verankert haben. Es ist ein Krampf und ungesunder Kampf das zu erreichen, was wir nicht haben können.

Es fällt uns schwer, unsere vermeindlichen Makel zu akzeptieren und lieben zu lernen.

Und bei diesem Kampf schaden wir unter Umständen nicht nur unserem Körper, sondern vor allem auch unserem Geist. Wir reden uns selbst schlecht, bringen uns selbst mehr Hass als Liebe gegenüber. Es zehrt an unseren Kräften, mindert unser Selbstbewusstsein und lässt unser Selbstwertgefühl verschwinden. Wir schränken unser Leben und unser Lebensgefühl ein.

Ja, wir dürfen trainieren, an unserem Körper arbeiten und auf unsere Ernährung achten. Wir dürfen nach einem definierten Körper streben. Aber wir können unseren Körperbau nicht grundlegend verändern. Es sollte kein Zwang werden. Wenn wir merken, dass wir gegen unseren Körper arbeiten und es uns Kraft und Nerven kostet, ist es an der Zeit, aufzuhören.

Es ist ein langer Weg zu einem gesunden Körpergefühl und völliger Akzeptanz des eigenen Körpers.

Es ist nicht leicht und Zweifel und Ängste werden nie komplett verschwinden, sondern immer wieder aufkommen. Aber das ist in Ordnung. Wir dürfen es trotzdem versuchen. Und es wird das eigene Leben so viel leichter und schöner machen.

Wenn Du selber damit zu kämpfen hast, Dich in eine Form zwängen zu wollen, die für Dich nicht von der Natur vorgesehen ist, dann habe ich hier drei Schritte für Dich, die Dir zu einem gesünderen Selbstbild, Selbstwertgefühl, mehr Selbstbewusstsein und dadurch zu einem besseren Lebensgefühl verhelfen können.

1. Erkenne Deine derzeitigen Idealbilder.

Welche Körperform glaubst Du haben zu müssen, um schön auszusehen und anerkannt zu werden? Wie müssen Deine Mitmenschen Deiner Meinung nach aussehen? Werde Dir bewusst, welchen Schönheitsidealen Du derzeit folgst. Bist Du der Meinung, zwischen den Oberschenkeln muss eine Lücke sein und Deine Rippen müssen noch zu sehen sein? Glaubst Du, Du müsstest ein Sixpack haben, um attraktiv zu sein? Oder bist Du der Ansicht, Du wärest nur schön, wenn Du Kurven hast? Wenn Deine Schönheitsideale Ideale sind, für die Du nicht gebaut bist, tust Du Dir nicht gut damit, wenn Du versuchst, diese zu erreichen. Es ist auch nicht gesund auf Krampf zum Beispiel das Sixpack erreichen zu wollen und sich jedes Mal dafür schlecht zu machen, wenn eine Trainingseinheit ausfallen musste oder der Nachtisch zu verlockend war. Wie bereits gesagt, ist es gut und wichtig Sport zu machen und darauf zu achten, was gegessen wird, aber es nicht gesund, wenn Du Dich für jeden, in Deinen Augen, „Misserfolg“ fertig machst und negativ mit Dir selbst redest. Wie Du Deine innere Stimme erkennst und veränderst, habe ich in einem vorherigen Artikel beschrieben.

2. Verändere Deinen Fokus.

Nachdem Du Deine derzeitigen Schönheitsideale erkannt (und hinterfragt hast), ist es für Dich an der Zeit Dir neue Idealbilder zu suchen. Erstelle eine Collage mit Bildern von Körperformen, die Du schön findest und die eher gegenteilige zu Deinen jetzigen Idealbildern sind. Wenn du derzeit danach strebst, eine dünne Modelfigur zu haben, obwohl Deine Oberschenkel, Waden oder Oberarme von Natur aus kräftiger gebaut sind und Du nur mit sieben Tage Training die Woche und Mangelernährung die in Deinen Augen perfekten Maße erreichen kannst, dann höre auf Dich mit Personen zu vergleichen, die diese „perfekten“ Maße von Natur aus haben. Schaue Dich um und suche nach Personen, die trotz kräftigeren Oberarmen, Oberschenkeln, Waden oder den kleinen Speckrollen am Bauch wunderschön sind. Wenn du Dich zu dünn fühlst, glaubst, Du müsstest mehr auf den Rippen haben, aber von Natur aus Probleme hast zuzunehmen, dann suche Bilder von Menschen, die ebenfalls dünn sind, heraus. Werde Dir bewusst, dass auch das wunderschön ist. Sammle diese Bilder und schaue sie Dir an, wenn Du wieder an Deinem tollen Körper zweifelst.

3. Erkenne Deine „Problemzonen“ und lerne sie zu lieben.

Das ist der wohl schwierigste Punkt von allen. Aber der wichtigste. Werde Dir Deiner vermeindlichen „Problemzonen“ bewusst. Auf welche Körperpartie schaust Du als erstes, wenn Du vor dem Spiegel stehst? Und was ist Dein Gedanke dabei? Meistens schauen wir im Spiegel als erstes auf das, was uns nicht gefällt und was wir kritisieren. Notiere Dir, welche Stellen Deines Körpers Du nicht magst beziehungsweise Du nicht schön genug findest und wieso. Schaue wieder auf Deine neuen Schönheitsideale aus Schritt 2. Schließe Frieden mit Deinen „Problemzonen“. Du bist schön, so wie Du bist.

Schreibe außerdem auf, welche Körperpartien Du an Dir schön findest. Fokussiere Dich auf das, was Du an Deinem Körper liebst, zum Beispiel Deine Augen, Deine Nase, Deine Haare etc. Achte als erstes auf diese Stellen, wenn Du das nächste Mal vor dem Spiegel stehst (und jedes weitere Mal).

Wie zufrieden bist Du mit Deiner Körperform und hast Du eigene Strategien, wie Du mit Selbstkritik an Deinem Körper umgehst?

Schreibe mir gerne Deine Tipps und Anregungen!

Deine Debby

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